Vermutlich gibt es einige Arbeitnehmer, die darauf verzichten, sich monatlich mit ihrer Entgeltabrechnung auseinanderzusetzen. Klar, wenn das Geld auf dem Konto ist, was interessiert einen dann noch der Gehaltszettel? Manche interessieren sich wohl schlichtweg nicht dafür, andere aber verstehen gar nicht genau, was Ihnen die Entgeltabrechnung eigentlich zeigen soll. Es kann passieren, dass sich kleine Fehler in die Lohnabrechnung einschleichen, weshalb es wichtig ist, wenigstens einen kurzen Blick hineinzuwerfen. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Entgeltabrechnungen aufgebaut sind und was die einzelnen Werte bedeuten!
Kopfbereich
Im Kopfbereich finden Sie bereits einige Informationen. Diese Daten sollten sich von Entgeltabrechnungen aus vorherigen Monaten nur wenig unterscheiden. Dazu gehören:
- Persönliche Informationen: Name, Adresse, Steuer-ID, Steuerklasse, Kinderfreibeträge, Sozialversicherungsnummer, Krankenkasse, *Beitragsgruppenschlüssel (BGS) und *Personengruppenschlüssel (PGS)
- Arbeitgeberinformationen: Name und Anschrift
- Allgemeine Informationen: Abrechnungsmonat
*Beitragsgruppenschlüssel: Eine vierstellige Zahl, welche angibt, ob und wie Beiträge an Sozialversicherungen gezahlt werden müssen.
*Personengruppenschlüssel: Zeigt die genaue Beschäftigungsart eines Arbeitnehmers an.
Jede Lohnabrechnung startet mit der Auflistung der Bruttobezüge und der anschließenden Zusammenfassung des Gesamtbruttos. In dieser Auflistung sind folgende Punkte enthalten:
- Vereinbarter Gehalt oder Lohn
- Zulagen oder Zuschläge wie z.B. Überstundenzuschlag
- Sachbezüge
Abzüge
Es gibt nur wenige Ausnahmen - z.B. Minijobber - die nicht zwangsläufig Abzüge haben. Ansonsten befinden sich die Abzüge auf den Entgeltabrechnungen direkt unter den Bruttowerten. Folgende Abzüge können Sie auf Ihrer Entgeltabrechnung finden:
- *Steuern: Lohnsteuer und eventuell Kirchensteuer
- *Sozialversicherungsbeiträge: Rentenversicherungsbeiträge (RV), Krankenversicherungsbeiträge (KV), Arbeitslosenversicherungsbeiträge (AV) und Pflegeversicherungsbeiträge (PV)
*Steuern: Die Höhe der Lohnsteuer variiert je nach Person. Eine wichtige Rolle spielen dabei die Steuerklassen. Hinzu kommen Einflussfaktoren wie bspw. die Höhe des Bruttos. Kirchensteuern müssen lediglich von Kirchenmitgliedern gezahlt werden.
*Sozialversicherungsbeiträge: Auch hier variieren die Prozentsätze. Eine wichtige Rolle spielen hierbei die Anzahl der Kinder (unter 25).
Wichtig: Es gibt Sachbezüge etc., von denen in manchen Fällen keine Steuern oder Sozialversicherungsbeiträge abgezogen werden müssen. Diese sogenannten Nettobezüge können, auf der Entgeltabrechnung (als steuer- und sv-frei) kenntlich gemacht, bei den Bruttobezügen oder erst nach den Abzügen stehen.
Wann Sachbezüge steuer- und sozialversicherungsfrei sind, können Sie in unserem betreffenden Blogartikel nachlesen. Diesen finden Sie hier.
Das Nettoentgelt zeigt auf, wieviel Geld nach Abzug der Steuern und Sozialversicherungsbeiträge vom Bruttolohn übrig bleibt.
Auszahlungsbetrag
Je nachdem, an welcher Stelle die Nettobezüge hinzugerechnet werden, kann der Auszahlungsbetrag vom Nettoentgelt abweichen. In den meisten Fällen stimmen die beiden Werte überein.
Jahreswerte
Auf jeder Entgeltabrechnung finden Sie auch die Jahreswerte angegeben. Dazu gehören zum Beispiel das Gesamtbrutto, welches Sie im betreffenden Jahr bereits verdient haben, sowie einige anderen Werte.
Fazit
Grundsätzlich ist eine Entgeltabrechnung sehr logisch aufgebaut. Sie startet mit dem Brutto, also dem Geld, welches man im betreffenden Monat verdient hat. Anschließend werden die Abzüge aufgelistet und das Nettoentgelt. Unter dem Nettoentgelt finden Sie noch den Auszahlungsbetrag, der oft dem Nettoentgelt gleicht. Der Auszahlungsbetrag ist die Summe, die Sie letztendlich auf Ihrem Konto erhalten.
Mithilfe der Abacus Software können Sie sehr übersichtliche Entgeltabrechnungen erstellen!